Eine Bildergeschichte …

Heute habe ich das Chaos gesucht und ich habe es gefunden! So hat es am Ende des Tages auf meinem Ateliertisch ausgesehen:

Meine Mutter arbeitete mit Stoffen – so entstanden wunderschöne Patchwork-Bilder. Sie war dabei perfekt. Alles war sauber und genau. Die Muster, die Formen, die Farben, schön geplant, wohl bedacht und passend. An einer Ausstellung gewann sie dann den ersten Preis. Die Pfaff-Maschine, die heute bei mir im Atelier steht und von mir geliebt und geplagt wird …

Heute versuchte ich mich mal an einer ordentlichen Vorgehensweise. Ich liebe kariertes Papier und startete mit einer  Variation von „Hüselipapier“:

Ganz schön und nett. Ich versuchte, in einem weiteren Schritt von dieser Ordnung wegzukommen:

Nun, das war doch immer noch sehr ordentlich. Ich versuchte, die Linien zu durchbrechen und die  klaren Formen loszulassen:

Auch hier entdeckte ich wieder Ordnung. Sobald sich ein Muster wiederholt, bildet sich daraus eine Reihe. Ich versuchte, die Ruhe im Bild zu zerstören:

Mein Gesso zeigte sich ausgetrocknet. Also zog ich die Fetzen aus dem Töpfchen und klebte sie auf meinen Hintergrund:

Prima. Nun war ich herausgefordert. Schön und gefällig war’s auf alle Fälle nicht mehr.

Die Sprayfarbe, die ich verwendete, war nicht löslich. Also fiel mein Plan, mit Schablonen zu arbeiten, ins Wasser. So legte ich nochmals eine Lage Acrylfarbe drüber, mit der ich dann wie gewünscht weiter arbeiten konnte.

Auf meinem Tisch war es immer noch ziemlich schön aufgeräumt. Bis ich mit einer klebrigen, nicht trocknen wollenden Goldfarbe loslegte …

Meine Finger waren voller Farbe und hinterliessen überall Spuren. Der Tisch war übersät mit zerknüllten Feuchttüchern. Ich teilte meinen noch feuchten Hintergrund vorsichtig in 16 kleine Teile auf. Ich ordnete diese zu einer neuen Komposition an …

Wieder einmal spannend zu sehen, dass jedes Teilbildchen ein neues Ganzes ergibt. Vor allem natürlich, wenn die Ecken gerundet und die Kanten gebräunt werden, nicht?

Ich setzte mich mit jedem dieser Miniatürchen auseinander und bin weiterhin damit beschäftigt. Hier ein erstes Original:

Und wie gesagt, am Abend sah’s bei mir dann so aus:

Könnte eigentlich schlimmer sein. Und aufgeräumt ist jeweils schnell. Jedes Ding an seinen Ort. Lass dich von der Unordnung auf alle Fälle nie davon abhalten, kreativ zu sein. Und drücke auch mal ein Auge zu. Wenn du dich wieder einmal mit mir auf eine Reise zum Chaos begeben möchtest, ich begleite dich gerne dabei. Neue Chaos-Kurse werden bald aufgesetzt …

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